Wie sich das Deutschlandticket im VRT auswirkt
12. Juli 2023 - Die Verbandsversammlung des Verkehrsverbunds Region Trier (VRT) hat eine Bilanz zum Deutschlandticket gezogen. Zudem wurde die Nachfrageentwicklung im VRT vorgestellt und der Beigeordnete der Stadt Trier Dr. Thilo Becker als neues Mitglied begrüßt.
Die Nachfrage nach Tickets im Verkehrsverbund Region Trier (VRT) steigt. „Wir haben das vor-pandemische Nachfrage- und Einnahmeniveau im 1. Quartal 2023 nicht nur wieder erreicht, sondern deutlich überschritten“, erklärt Barbara Schwarz, Geschäftsführerin des VRT, in der Verbandsversammlung des Zweckverbands VRT am Mittwoch, 12. Juli, in der Kreisverwaltung Trier-Saarburg.
Fast im gesamten Sortiment – Bartarif wie auch Abos – seien die Verkäufe angestiegen. Allein die Nachfrage nach JobTickets im neuen Modell habe sich innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt und im März 2023 bei über 2.200 Nutzern im Monat gelegen. Als einen Grund hierfür sieht Schwarz auch die Angebotsausweitung mit den VRT-Busnetzen.
Mit der Einführung des Deutschlandtickets habe am 1. Mai 2023 allerdings eine Zäsur stattgefunden, welche die Nachfragestruktur in den Verkehrsverbünden signifikant verändern werde. Obwohl dem VRT noch nicht alle Mai-Verkaufsmeldungen vorliegen, zeichne sich ab, dass der Absatz an Verbundzeitkarten deutlich – teilweise nahezu auf null – zurückgegangen sei. Die Nachfrage nach Einzel- und Tagestickets hingegen sei bisher nur im geringen zweistelligen Bereich rückläufig.
Wer im VRT welche Deutschlandtickets verkauft
Der VRT ist, wie viele andere Verbünde auch, nicht selbst vertriebsberechtigt. Tickets werden dezentral von den Verkehrsunternehmen im VRT verkauft. Damit der Verbund in Zukunft unter anderem auch Deutschlandtickets selbst anbieten kann, hat die Verbandsversammlung beschlossen, dass die Aufgaben der Tochtergesellschaft VRT GmbH um die Aufgabe des Ticketvertriebes erweitert werden soll.
„Da der Ticketkauf bei einer Vielzahl von Anbietern möglich ist, haben wir bis dato keine aussagekräftigen Daten zu den Gesamtverkaufszahlen in der Region Trier.“
In der VRT-App kaufen Kunden ihre Tickets oder ihr Deutschlandticket-Abo bisher bei den SWT. Ein Deutschlandticket in Chipkarten-Form – übergangsweise noch in Papierform – bietet das Busunternehmen DB Regio Bus Mitte an. Und ein Deutschlandticket mit Barcode in PDF-Format zum selbst ausdrucken gibt es zum Beispiel bei der Transdev Vertrieb GmbH, dem Mutterunternehmen des Busunternehmens Moselbahn.
Kunden aus dem VRT-Gebiet können ihr Deutschlandticket aber auch bei der Deutschen Bahn über den DB Navigator oder vielen weiteren Anbietern in ganz Deutschland kaufen. Barbara Schwarz macht in der Verbandsversammlung deutlich: „Da der Ticketkauf bei einer Vielzahl von Anbietern möglich ist, haben wir bis dato keine aussagekräftigen Daten zu den Gesamtverkaufszahlen in der Region Trier.“
Die drei Unternehmen SWT, DB Regio Bus Mitte und DB Regio haben dem VRT für den Monat Mai Abo-Zahlen gemeldet – zusammen kommen sie auf 6.570 im VRT verkaufte Deutschlandtickets. Verkaufszahlen der Transdev Vertrieb GmbH und aller weiteren Anbieter erhält der VRT nicht. Nach Postleitzahlen aufgeschlüsselte Information darüber, wie viele Einwohner des VRT-Gebiets insgesamt ein Deutschlandticket besitzen, bekommt der VRT erst Ende 2023 von einer hierfür eingerichteten Clearing-Light-Stelle des Bundes.
Seit dem 1. Juli 2023 bieten die SWT Studierenden der Trierer Hochschulen in der VRT-App außerdem ein Deutschlandticket Semesterticket-Upgrade an. Für den Vertrieb des Deutschland-Jobtickets werde derzeit noch an einer Lösung gearbeitet. Details beantwortet der VRT in einem ausführlichen FAQ auf seiner Internetseite unter: www.vrt-info.de/deutschlandticket-FAQ
Neues Mitglied im VRT begrüßt
Stefan Metzdorf, Landrat des Landkreises Trier-Saarburg und VRT-Verbandsvorsteher begrüßt das neue Versammlungsmitglied Dr. Thilo Becker, Beigeordneter der Stadt Trier, und sagt: „Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit.“ Dr.Thilo Becker bedankt sich für die herzliche Begrüßung und sagt: „Ich freue mich auch auf den weiteren Austausch, um den notwendigen Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs in unserer Region zu begleiten. Für die Verkehrswende und den Klimaschutz brauchen wir ein deutliches Plus an Bus- und Bahnangeboten sowie ein leicht verständliches Verkehrssystem, um möglichst viele Umsteiger vom Auto auf den ÖPNV zu gewinnen.“