27. Februar 2023 - Der VRT freut sich über das Engagement und den Einsatz der Bürgerinnen und Bürger für den ÖPNV und für eine klimagerechte Verkehrswende in der Region. Auf die in der Petition genannten Forderungen und Kritikpunkte zum geplanten Busangebot im Hunsrück möchte der VRT hier deshalb gerne detailliert und direkt eingehen.

Zum Hintergrund: Bereits im Jahr 2012 hat das Land Rheinland-Pfalz gemeinsam mit den Landkreisen des VRT und dem Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord (SPNV-Nord) einen Teilnahmewettbewerb für die Erarbeitung eines ÖPNV-Konzeptes für den nördlichen Teil des Landes Rheinland-Pfalz – wie gesetzlich vorgeschrieben europaweit – ausgeschrieben und somit die Umsetzung einer flächendeckenden Ausweitung des straßengebundenen öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) in die Wege geleitet. Gewinner dieses Wettbewerbs war das hessische Planungsbüro IG Dreieich Bahn GmbH (IGDB GmbH), ein auf dem Gebiet der Planung von öffentlichen Verkehrsleistungen hochqualifizierter Anbieter, der bereits viele Nahverkehrsleistungen geplant und beste Referenzen hat. Auch die ländlichen Regionen des nördlichen Rheinland-Pfalz sind den zuständigen Planern bestens bekannt. Auf der Grundlage des Gesamtkonzepts der IGDB GmbH erstellt der VRT gemeinsam mit den beteiligten Partnern die für die Busnetze erforderlichen Ausschreibungsunterlagen. In diesem Kontext optimieren die Kreisverwaltung gemeinsam mit SPNV-Nord und VRT die Pläne der IGDB GmbH wo immer nötig mit lokal-örtlichem Blick und beteiligen neben den Ortsbürgermeistern bei der Feinjustierung der Fahrpläne zudem nochmals alle Schulen und Kindergärten bevor die Busnetze in Betrieb gehen.

Präsentation mit Diskussionsrunde stellt im Dezember 2022 Entwurfsstand vor

Die Fahrpläne werden also nicht „auf dem Reißbrett“ geplant. Stattdessen werden in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Kreisverwaltungen unter Berücksichtigung der Planungsprämissen des ÖPNV-Konzepts Rheinland-Pfalz Nord Mobilitäts-Bedürfnisse den ÖPNV betreffend bestmöglich miteinbezogen und in das Gesamtliniennetz integriert. Dazu gehören insbesondere aktuelle Schülerzahlen der Schulwegkostenträger, reale Pendlerströme sowie Berücksichtigung räumlicher Gegebenheiten. Die in der oben genannten Petition kritisierten Fahrpläne für die Busnetze Hunsrück und Wittlich Land (sog. „Linienbündel“) befinden sich derzeit noch in der Planung. Die Kritikpunkte basieren folglich zum überwiegenden Teil auf einem ersten Entwurf und auf zunächst nur grafisch dargestellten Linienverläufen. Diese wurden den Bürgermeistern der betreffenden Ortsgemeinden und Verbandsgemeinden am 21. Dezember 2022 in der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich im Rahmen einer Präsentation mit Diskussionsrunde vorgestellt und gemeinsam erörtert. Wie in dieser Sitzung vorab erklärt, handelte es sich bei der vorgestellten Liniennetz-Variante um einen Entwurfsstand.

Konstruktive Hinweise werden, wo immer möglich, umgesetzt

Sinn und Zweck der oben genannten Sitzung war es, dass sich Ortsbürgermeister, in ihrer Funktion als Repräsentanten der Bürger, als Experten vor Ort und als Multiplikatoren, über den Zwischenstand der Planungen informieren und Änderungswünsche anbringen, um die Mobilitätsbedarfe möglichst jeden Ortes widerzuspiegeln. Diesem Aufruf ist etwa die VG Thalfang nachgekommen und hat konstruktive Hinweise hinsichtlich des Schülerverkehrs zur Erbeskopf-Realschule plus eingebracht. Auch andere Stellen haben im Nachhinein Hinweise telefonisch oder per E-Mail an die Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich herangetragen. Diese Kommunikationskanäle – Sitzung mit den Bürgermeistern oder Hinweise im Nachgang – sieht der VRT als geeignete und effiziente Möglichkeiten, um die unten stehenden Anregungen vorzubringen.
Sämtliche konstruktive Hinweise versucht der VRT im Rahmen der vertretbaren finanziellen Mittel sowie unter Berücksichtigung von Fahrzeug- und Personaleinsatz in Zusammenarbeit mit den beteiligten Partnern abzuwägen und wenn sinnvoll möglich umzusetzen.

Warum die Busnetzstarts vorgezogen werden: Eigenwirtschaftlicher Busbetrieb häufig finanziell nicht mehr stemmbar

Das Vorziehen der Busnetzstarts war zwingend erforderlich, da das Verkehrsunternehmen, welches im Gebiet der zukünftigen Busnetze Wittlich Land und Hunsrück überwiegend und auf eigenwirtschaftlicher Basis gefahren ist, den Betrieb aus finanziellen Gründen nicht aufrechterhalten konnte und bei der zuständigen Genehmigungsbehörde im Sommer 2022 einen Antrag auf Entbindung gestellt hatte. Um die Verkehre dennoch aufrechterhalten zu können, mussten die Aufgabenträger einen „Vertrag über die Gewährung von Ausgleichsleistungen zur Sicherstellung einer ausreichenden Verkehrsbedienung“ (Interimsvergabe) schließen, welcher als sogenannte „Notmaßnahme“ im Rahmen der Vergabe maximal auf zwei Jahre befristet sein muss. Ohne einen solchen Vertrag drohte eine länger andauernde Unterbrechung des Buslinienverkehrs in den Gebieten der zukünftigen Busnetze Wittlich Land und Hunsrück.

Der Start dieser beiden Busnetze war gemäß Linienbündelungsbeschluss ursprünglich erst für Dezember 2025 vorgesehen. Um der oben skizzierte Entwicklung entgegenzuwirken, haben die Partner beschlossen, den Busnetzstart auf den 31. Juli 2024 vorzuverlegen. Hierdurch wird das Vergabeverfahren gegenüber den ursprünglichen Zeitplänen um fast 1,5 Jahre verkürzt. Durch diese starke Verkürzung des ursprünglich geplanten Planungs- und Vergabezeitraums für die beiden Busnetze entsteht ein enormer Zeitdruck. Oberstes Ziel der Partner Landkreis Bernkastel-Wittlich, SPNV-Nord und Zweckverband VRT – in Zusammenarbeit mit den benachbarten Kreisen und dem Land – im anstehenden Verfahren ist es, denjenigen Verkehrsunternehmen, welche in den zwingend europaweit erfolgenden Ausschreibungsverfahren den Zuschlag erhalten, möglichst viel Vorlauf für die Betriebsaufnahme zu ermöglichen. Dies ist in Zeiten mit besonders hohem Fachkräftemangel und teils Lieferengpässen bei Fahrzeugherstellen und technisch notwendigen Komponenten, notwendiger als je zuvor. Mit Hochdruck arbeiten die Partner daher an der Ausarbeitung der Vorabbekanntmachung, welche vor der eigentlichen Vergabe steht, um Verkehrsunternehmen, welche anstreben auf eigenwirtschaftlicher Basis die Verkehrsleistung zu erbringen, die vergaberechtlich vorgesehene Möglichkeit zur Einreichung eigenwirtschaftlicher Anträge zu ermöglichen. Sollte nach dem Ablaufen der Drei-Monats-Frist kein entsprechender Antrag vorliegen, werden die Busnetze im Frühsommer 2023 europaweit ausgeschrieben.

Forderungen

Petition „Kommunale Mitgestaltung und Bürgerbeteiligung am ÖPNV-Konzept in der Region Hunsrück - Thalfang“.
Mit Klick auf das blaue Dreieck öffnet sich die ganze Forderung und die Antwort des VRT.

Reale Bewegungsmuster statt Verwaltungsgrenzen

Forderung: Planungen dürfen nicht an der Kreisgrenze zum Landkreis Trier- Saarburg (LK TR-SAB) enden. Dies war von den beteiligten Kommunen mit ein Grund 2001 den Zweckverband VRT zu gründen, der die ganze Großregion Trier widerspiegelt. ÖPNV muss sich an den realen Bewegungsmustern der Bürger:innen orientieren, nicht an Verwaltungsgrenzen.

  • VRT: Die grundlegende Konzeption des ÖPNV-Konzepts Rheinland-Pfalz Nord basiert auf den zentralen Orten und den Verbindungen zum nächstgelegenen höheren Zentrum.
  • Die realen Bewegungsmuster der Fahrgäste werden anhand der Schülerzahlen sowie der Pendlerzahlen aller Landkreise ermittelt und in die Bewertung und Planung miteinbezogen. Planungen im Grenzbereich zwischen Landkreisen finden in engem Austausch zwischen den beteiligten Verwaltungen statt.
  • Ziel ist es nicht nur, eine Daseinsvorsorge im ländlichen Raum zu schaffen, sondern auch die Nutzung des öffentlichen Verkehrs auf dem Land spürbar zu erhöhen. Es gilt, ein modernes, integriertes Mobilitätsangebot für die Bevölkerung umzusetzen. Insgesamt verdoppelt sich mit den neuen Busnetzen fast im gesamten VRT-Gebiet das Angebot.
  • Insbesondere außerhalb der Hauptverkehrszeiten sowie an den Wochenenden gibt es mit den neuen Busnetzen deutlich mehr Fahrtangebot.

Anbindung weiterer Orte an Linie 800 und Oberzentrum Trier

Forderung: Anbindung an die Schnellbuslinie 800 der Rhein Nahe Nahverkehrsverbund (RNN) durch weitere zentrale Haltepunkte auf der Strecke (Talling, Verkehrsknotenpunkt Büdlicherbrück, AS Mehring) und damit eine direkte Anbindung an das Oberzentrum Trier nicht nur von Thalfang aus.

  • VRT: Als Schnellbuslinie konzipiert, hat die Linie 800 die Aufgabe, übergeordnete Zentren schnell und in einem regelmäßigen Takt zu verbinden. Im kommenden Busnetz Hunsrück sollen auch kleinere Orte über Zubringerbusse mit Umstieg in Thalfang oder Longuich an die Linie 800 angebunden werden.
  • Eine direkte Anbindung der Haltestellen Mehring Mitfahrerparkplatz oder Büdlicherbrück an die Linie 800 ist aus Gründen der Verkehrssicherheit im aktuellen Ausbauzustand leider nicht möglich. Gerade der Halt in Büdlicherbrück ist aber auch seitens der beiden Landkreise Bernkastel-Wittlich und Trier-Saarburg, des SPNV-Nord, ZSPNV Süd und des VRT gewünscht. Es finden bereits intensive Gespräche statt, um beim künftigen Ausbau des Verkehrsknotens entsprechende Haltestellen vorzusehen, sodass künftig hier ein verkehrssicherer und komfortabler Umstieg von Zubringerbussen in die Schnellbuslinie 800 erfolgen kann.
  • Solange hier jedoch keine verkehrssicheren Haltestellen bestehen, ist weder Zu- noch Umstieg in die Linie 800 an dieser Stelle möglich. Zu- und Umstieg müssen daher an den weiteren Halten in Thalfang oder Longuich im Nachbarkreis erfolgen.
  • Die Linie 800 liegt nicht in Aufgabenträgerschaft des VRT, sondern wird von den Schienenzweckverbänden SPNV-Nord und ZSPNV Süd koordiniert. Die Linie 800 selbst soll aufgrund ihres Charakters möglichst umwegefrei und schnell geführt werden, sodass sie gerade für Pendler eine echte Alternative zum Auto darstellt. Dazu gehört auch, dass insbesondere in Idar-Oberstein der Anschluss an die Züge von und nach Mainz bzw. Frankfurt am Main gewährleistet wird. Im Berufsverkehr bietet sich Pendlern zudem in Trier ein Anschluss von und nach Luxemburg. Fahrzeitverlängerungen durch die Anbindung weiterer Ortschaften sind daher nicht sinnvoll und auch nicht zielführend. Die Umstiege im künftigen Busnetz werden aber so getaktet sein, dass der Umstieg von und zur Buslinie 800 planmäßig ohne längere Wartezeiten möglich sind.

Bestand der derzeitigen Linie 328

Bestand der derzeitigen Linie 328 und damit der Erhalt der direkten Anbindung der Ortschaften entlang der Linie 328 der Fa. Robert an das Oberzentrum Trier für den Ausbindungsverkehr und die Daseinsvorsorge der Bürger:innen.

  • VRT: Dem oben genannten Entschluss, das vom Land in die Wege geleitete ÖPNV-Konzept Rheinland-Pfalz Nord umzusetzen, folgten Beschlüsse in den jeweiligen politischen kommunalen Gremien (für das Busnetz Hunsrück der des Kreistages des Landkreises Bernkastel-Wittlich in seiner Sitzung am 5. April 2017) sowie von der Verbandsversammlung der Zweckverbände VRT und SPNV-Nord zur Aufteilung der jeweiligen Verbundgebiete in sogenannte Linienbündel (auch Busnetze genannt). Ziel der Aufteilung in Busnetze war es auch, eine sogenannte „Rosinenpickerei“ zu vermeiden und ein zukunftsfähiges ÖPNV-Angebot aufzubauen. Busnetze schützen vor „Rosinenpickerei“, bei der sich Verkehrsunternehmen auf eigenwirtschaftlicher Basis ausschließlich die Konzessionen (Liniengenehmigungen) rentabler Linien sichern, und die Finanzierung der verbliebenen, unrentablen Linien allein bei der öffentlichen Hand liegt. Die eingangs erläuterte Notwendigkeit, zum Vorziehen der Busnetze bestätigt diese Entwicklung.
  • Die aktuelle Linie 328 ist, wie alle Linien im VRT, Bestandteil eines Busnetzes und muss somit gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1370/2007 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. Oktober 2007 europaweit ausgeschrieben werden. Ein Weiterverbleib der Linie 328 ist deshalb nicht möglich. Selbstverständlich steht es dem Bestandsbetreiber aber frei, sich an der Ausschreibung zu beteiligen. Die bisherigen Vergaben im VRT haben gezeigt, dass auch klein- und mittelständische Bewerber alleine oder im Rahmen von Bietergemeinschaften durchaus in der Lage sind, sich erfolgreich im Verfahren zu behaupten (siehe hierzu auch die Antworten weiter unten).
  • Im Busnetz Hunsrück ist keine weitere direkte Anbindung der Stadt Trier mehr geplant, da die Buslinie 800 dies in hoher Taktung und auch am Wochenende bereits heute sicherstellt. Auch schülerrelevante Zeiten sind von ihr abgedeckt. Die Orte, die zu schulrelevanten Zeiten nicht direkt an der Linie 800 liegen, werden mit entsprechenden Zubringerfahrten zur Linie 800 ausgestattet, wenn die Konzession der Linie 328 im Dezember 2025 endet.

Direkte Verbindung zum Grundzentrum Schweich

Forderung: Herstellung einer direkten Verbindung zum Grundzentrum Schweich (LK TR-SAB) auch außerhalb des Ausbildungsverkehrs. Im derzeitigen Planentwurf endet die zukünftige Linie 388 in Richtung Schweich in Longuich. Für viele Bürger:innen der VG Thalfang und auch Teilen der VG Hermeskeil (Kreis TR-SAB) ist Schweich ein Unterzentrum mit weiterführenden Schulen, Einrichtungen der Gesundheitsfürsorge, Einkaufsmöglichkeiten, Kultur, Behörden, etc..

  • VRT: Im Gegensatz zur heutigen Linie 328, die das Schulzentrum Schweich aus Richtung Thalfang nur morgens direkt anfährt, wird die zukünftige Linie 388 morgens sowie nach der 6. und 8. Stunde das Schulzentrum in Schweich direkt anbinden.
  • Generell sieht das ÖPNV-Konzept Rheinland-Pfalz Nord Verbindungen zwischen Grundzentren zu den jeweils zugehörigen Mittelzentren sowie von den Mittelzentren zu den jeweils zugehörigen Oberzentren vor. Das heißt, die Verbindungen der Ortsgemeinden im Busnetz Hunsrück sind außerhalb des Ausbildungsverkehrs zunächst auf die nächstgelegenen Grundzentren Thalfang und Morbach ausgerichtet, die wiederum mit den Mittelzentren Hermeskeil und Wittlich verknüpft werden. Diese Mittelzentren wiederum verfügen über Verbindungen beispielsweise zum Oberzentrum Trier. Die Pendlerstatistik (Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte - Ein- und Auspendler nach Gemeinden der Bundesagentur für Arbeit) zeigt uns, dass aus der Gemeinde Thalfang 10 und aus allen anderen Orten der VG Thalfang weniger als 10 Arbeitnehmer in Schweich arbeiten. Im Gegensatz dazu ist die Erreichbarkeit der Stadt Trier mit der Linie 800 gemäß der Statistik deutlich relevanter. Unserer Ansicht nach ist es im ureigenen Interesse des Grundzentrums Thalfang und aller umliegenden Orte, die Erreichbarkeit des eigenen VG-Sitzes zu stärken. Dazu gehören neben allen Funktionen, die das Grundzentrum Thalfang zu bieten hat, unter anderem auch die Erreichbarkeit der Bildungseinrichtungen, der Volkshochschule, des Erholungs- und Gesundheitszentrums, der Verbandsgemeinde-Bücherei im „Haus der Begegnung“, der lokalen Gastronomie, des örtlichen Einzelhandels, des Wochenmarktes und der Handwerksbetriebe sowie natürlich der Arbeits- und Ausbildungsplätze.
  • Im Falle der Linie 388 haben sich die Kreisverwaltungen beider Landkreise eng ausgetauscht. Die Linie hat eine Verbindung an das nächstgelegene Grundzentrum, also Thalfang. Zudem besteht am P+R in Longuich – mittelfristig geplant aber bereits in Büdlicherbrück, sobald hier verkehrssichere Haltestellen baulich ermöglicht wurden – die Möglichkeit in die Linie 800 in Richtung des Oberzentrums Trier umzusteigen (s.o.). Dies verhindert auch, dass Busse der Linie 388 über weite Strecken parallel zur hoch getakteten Linie 800 fahren.

Linienverkehr in allen Orten der VG Thalfang

Linienverkehr in allen Orten der VG Thalfang nicht nur im Ausbildungsverkehr (Linien 347, 382 und 386). Anbindung der Ortschaften (Etgert, Immert, Rorodt, Dhronecken) entlang der B327 an die Linie 380.

  • VRT: Die Orte Etgert, Immert, Rorodt werden nach aktuellem Planungsstand mit der RufBus-Linie 386 alle zwei Stunden eine Verbindung ins Verbandsgemeindezentrum Thalfang erhalten. Dort fährt mit wenig Wartezeit die Linie 800 in Richtung Trier und die Linie 380 in Richtung Hermeskeil sowie in Richtung Morbach ab.
  • Dhronecken verfügt bereits jetzt über eine Verbindung mit der Linie 206 nach Hermeskeil. Zudem besteht in Thalfang die Möglichkeit, in die Linie 800 nach Trier umzusteigen. Wer nach Morbach möchte, kann entweder die Haltestelle Dhronecken Abzweig nutzen und direkt fahren oder über Hermeskeil mit kurzer Wartezeit in die Linie 380 umsteigen
  • Entgegen dem heutigen Verkehrsangebot stehen diese Verbindungen ab Busnetzstart nicht nur montags bis freitags mit vielen Fahrten in beide Richtungen, sondern auch am Wochenende von morgens bis abends zur Verfügung.

Direkte Anbindung an die Erbeskopf RS+ in Thalfang mit der Linie 382

Forderung: Für den Ausbildungsverkehr braucht es eine direkte Anbindung an die Erbeskopf RS+ in Thalfang mit der Linie 382 über die Kreisgrenzen hinaus. Die Erbeskopf RS+ ist für viele Eltern aus den umliegenden Ortschaften der VG Hermeskeil ein häufig gewünschter Schulstandort. Ein Schulbesuch schließt sich allerdings aufgrund mangelnder Linienanbindung oftmals aus. Gleiches gilt für die Anbindung der Ortsbezirke der Einheitsgemeinde Morbach.

  • VRT: Auch wenn aus den o.g. Wohnorten generell weniger als fünf Kinder den Schulstandort Thalfang besuchen und es sich zudem häufig nicht um die nächstgelegene Schule gleicher Art handelt (somit kein schulgesetzlicher Schülerbeförderungsanspruch besteht), ergeben sich mit dem neuen Busnetz durchaus zumutbare, in weiten Teilen im Vergleich zu heute sogar erheblich verbesserte, Busverbindungen:
  • Für die Orte Hunolstein (Abfahrt 7:11 Uhr mit der Linie 346) und Bischofsdhron (Abfahrt 7:13 Uhr mit der Linie 343) wird es gemäß aktuellem Planungsstand künftig mit RufBussen Zubringermöglichkeiten zum Anschluss auf die Linie 380 in Morbach ZOB (an 7:29 Uhr, ab 7:33 Uhr) geben, die wiederum zum Schulzentrum nach Thalfang fährt. Die bisherigen Verbindungen für die beiden Orte starten aktuell deutlich früher, gegen 6:30 Uhr, ebenfalls über Morbach mit einer deutlich längeren Fahrzeit. Die Rückfahrten erfolgen ebenfalls mit Umstieg in Morbach. Aufgrund der geringen Schülerzahl des Schulstandorts Thalfang aus Hunolstein (ein Schüler) und Bischofsdhron (drei Schüler), kann keine separate Schülerverbindung eingerichtet werden, sodass der Umstieg mit dem regulären RufBus erfolgt und eine Wartezeit von 25 bis 30 Minuten zur Folge hat. Trotz der längeren Wartezeiten auf den Rückfahrten, bestehen entgegen der aktuellen Situation dann Verbindungen zum Schulstandort hin und auch wieder zurück.
  • Für die Orte Züsch (aktuell kein Schüler zum Schulstandort Thalfang laut Landkreis-Info), Neuhütten (zwei Schüler zum Schulstandort Thalfang laut Landkreis-Info) und Muhl (aktuell kein Schüler zum Schulstandort Thalfang laut Landkreis-Info) ist Hermeskeil das nächstgelegene Schulzentrum. Dennoch besteht für die beiden Kinder aus Muhl die Möglichkeit wie bisher auch um 6:58 mit der Linie 209 nach Hermeskeil und dort um 7:23 mit der Linie 381 weiter nach Thalfang zu fahren. Ankunft ist um 7:55 Uhr, pünktlich zum Schulbeginn.
  • Auch die Orte Naurath (Wald) und Beuren sind mit dem neuen Busnetz an den Schulstandort Thalfang angebunden. Die Linie 382 fährt ab Naurath um 7:02 Uhr (Beuren um 7:15 Uhr) und erreicht Thalfang Schulzentrum um 7:55 Uhr, ebenfalls pünktlich zu Schulbeginn. Verglichen mit dem Schulweg im Status Quo startet der Bus demnach nicht mehr um 6:25 in Naurath, sondern 37 Minuten später. Auch Schulkinder aus Beuren können künftig somit erheblich später fahren als bisher.

Berufsschulen, Gymnasien, IGS und wichtige Behörden

Forderung: Direkte Anbindungen zu den Berufsschulen, Gymnasien, IGS und wichtigen Behörden des LK BKS-Wittlich in Morbach, Bernkastel und Wittlich

  • VRT: Direkte Anbindungen an die nächstgelegenen Integrierten Gesamtschulen, Gymnasien und Behörden sind in den Planungen berücksichtigt – siehe oben genannte grundlegende Konzeption des ÖPNV-Konzepts.
  • Berufsbildende Schulen sind aufgrund ihrer spezifizierten Fachrichtungen und ihrer teils anders getakteten Schulanfang- und Endzeiten nicht aus ihren gesamten Einzugsgebieten direkt anbindbar. Direkte Schulbuslinien aus jedem Ort zu jeder Berufsschule im Landkreis einzurichten, ist finanziell und logistisch nicht machbar und zudem laut rheinlandpfälzischem Schulgesetz nicht vorgesehen. Gleichwohl werden sich über Umstiegs-Verbindungen künftig mehr Möglichkeiten ergeben, aus mehr Orten die Berufsbildenden Schulen in Wittlich, Bernkastel-Kues, Hermeskeil und Trier mit dem ÖPNV zu erreichen.

Integration Radverkehrskonzept

Forderung: Schnittmengen zwischen dem ebenfalls aktuell in der Planungsphase befindlichen Radverkehrskonzepts des LK BKS-will mit dem ÖPNV-Konzept sichtbar machen und einplanen (Radabstellplätze an Bushaltestellen, Ladestationen, Fahrradmitnahme etc.)

  • VRT: Was die Berücksichtigung des Radverkehrskonzept Bernkastel-Wittlich betrifft, so findet im Frühjahr 2023 ein runder Tisch statt, zu dem der VRT ebenfalls eingeladen ist.
  • Die Haltestelleninfrastruktur – also auch Radabstellplätze, Ladestationen etc. – liegt nicht im Zuständigkeitsbereich des VRT und nur in seltenen Fällen im Bereich der Landkreise. Hierfür sind die Straßenbaulastträger, also in der Regel die Ortsgemeinden oder der LBM, zuständig. Der VRT kann Wünsche äußern, hat diese baulichen Veränderungen aber nicht in der Hand.

Busunternehmen Robert

Forderung: Die Herstellung einer einvernehmlichen Lösung über das Jahr 2025 hinaus zwischen dem Busunternehmen Robert (Thalfang) und der VRT. Die Firma Robert hält aus verständlichen Gründen an ihrer derzeitigen Konzession für die derzeitige Linie 328 bis 2025 fest. Die betroffenen Gemeinden sollten trotzdem die Möglichkeit haben an den Vorteilen der Linienbündelung schon ab Mitte 2024 teilzuhaben, ohne dass dem Busunternehmen finanzielle Einbußen entstehen.

  • VRT: Der Firma Robert steht es frei, ihren Betrieb auf der Linie 328 gemäß der derzeit laufenden Konzession bis Dezember 2025 aufrechtzuerhalten. Auch wenn das Busnetz nun bereits im Juli 2024 und nicht im Dezember 2025 startet. Hierauf wurde bei der Planung Rücksicht genommen und die neuen Linien und Verkehre so geplant, dass im Zeitraum der gültigen Konzession der Firma Robert, diese nicht beschnitten oder konkurrenziert wird. Eine Parallelbedienung zu den Fahrten der Firma Robert wird es nicht geben.
  • Zudem steht es der Firma Robert frei, sich auf die noch ausstehenden Busnetze im Kreis Bernkastel-Wittlich zu bewerben – zum Beispiel auch im Zusammenschluss mit anderen Busunternehmen. In vielen Busnetzen im VRT haben mittelständische, in allen Fällen in der Region ansässige, Unternehmen den Zuschlag erhalten und leisten so zuverlässig ihren Beitrag zu einem zukunftsfähigen ÖPNV.
  • Ein Fortbestand der Linie 328 nach 2025 ist aufgrund der eingangs beschriebenen Ausgangslage nicht möglich. Auch enden mit dem Start der Busnetze die heute bestehenden finanziellen Ausgleichsmechanismen der Allgemeinen Vorschrift. Diese hatte eigenwirtschaftlichen Unternehmen einen gewissen Ausgleich ungedeckter Kosten im regionalen Busverkehr im VRT ermöglicht.
  • Wie eingangs erläutert, gab es den vergangenen Jahren im Gebiet des VRT sehr viele Entbindungsanträge. Bei einer eigenwirtschaftlichen Konzession auf der Linie 328 haben Bürger keinerlei Garantie, dass die beantragte Leistung tatsächlich über die gesamte Laufzeit erbracht wird. Die Ausschreibung des Busnetzes Hunsrück wirkt dieser Entwicklung entgegen

Berücksichtigung örtlicher Busunternehmen

Forderung: Berücksichtigung örtlicher Busunternehmungen bei der Ausschreibung des Linienbündels - hier die Fa. Robert aus Thalfang. Sie steht seit 90 Jahren für einen qualitativ, hochwertigen ÖPNV- Betrieb in unserer VG. Eine Regelmäßigkeit, Pünktlichkeit und Sicherheit, insbesondere für die Schul- und Kindergartenkinder, die seinesgleichen suchen muss.

  • VRT: Das Einbeziehen eines Verkehrsunternehmens in die Planung der Busnetze – in diesem Fall die Firma Robert – würde aufgrund des sogenannten Projektanten-Status zum Ausschluss des beteiligten Unternehmens am Vergabeverfahren führen, da dieses auf diese Weise einen Wettbewerbsvorteil erhalten würde. Die Berücksichtigung örtlicher Busunternehmen bei der Planung und Ausschreibung von ÖPNV-Leistungen ist daher nicht möglich.
  • Wir würden uns jedoch sehr freuen, wenn auch im Hunsrück ein weiteres regional verwurzeltes mittelständisches Busunternehmen das künftige Busnetz betreibt.

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