TRIER, 15. März 2023: Deutschlandticket, zwei Busnetzstarts und ein neuer Verbandsvorsteher - das waren die zentralen Themen der Verbandsversammlung des Zweckverbands VRT.
Stefan Metzdorf, Landrat des Landkreises Trier-Saarburg, ist neuer Verbandsvorsteher des Zweckverbands Verkehrsverbund Region Trier (Zweckverband VRT) und löst den Trierer Beigeordneten Andreas Ludwig zum Ende seiner Amtszeit am 30. April 2023 ab. Zudem wurden die Einführung des Deutschlandtickets sowie der vorgezogene Start der neuen Busnetze Hunsrück und Wittlicher Land beschlossen.
Die Mitglieder des Zweckverbands Verkehrsverbund Region Trier (Zweckverband VRT) haben in ihrer Verbandsversammlung am Mittwoch, 15. März 2023, den Landrat des Landkreises Trier-Saarburg, Stefan Metzdorf, zum neuen Verbandsvorsteher gewählt und vereidigt. Der bisherige Verbandsvorsteher Andreas Ludwig tritt keine zweite Amtszeit als Dezernent für Planen, Bauen und Gestalten in Trier an und kann deshalb das Amt des Verbandsvorstehers nicht weiter innehaben.
Barbara Schwarz, Geschäftsführerin des Zweckverband VRT, würdigt Ludwigs langjähriges Engagement für den Verkehrsverbund. Seit 2015 war er stellvertretender Verbandsvorsteher und seit April 2021 Verbandsvorsteher des VRT. „In die Amtszeit von Andreas Ludwigs fielen insgesamt 13 Busnetz-Vergaben. Damit hat er die Ausweitung des ÖPNV in der Region und die Verkehrswende maßgeblich vorangetrieben.“ Außerdem habe der VRT unter seinem Vorsitz große finanzielle Förderungen unter anderem für digitale Fahrgastinformationen und Fahrgastzählsysteme vom Bund erhalten. Ludwig selbst resümiert: „Die Aufgabe den Nahverkehr in der Region über die Schul- und Stadtverkehre hinaus massiv auszubauen und enger zu takten, um den ÖPNV auch in der Fläche attraktiv zu machen, war mir besonders wichtig.“ Der neu gewählte Verbandsvorsteher Landrat Stefan Metzdorf betont: „Ich freue mich sehr auf diese neue Aufgabe beim VRT. Mein Ziel ist es, das Angebot, das besonders im Busbereich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert wurde, gemeinsam weiter zu entwickeln. Dabei ist mir auch wichtig, neue digitale Ideen umzusetzen, die u. a. bedarfsgerechte Angebote in der Fläche schaffen können.“
Mit dem Wunsch, die Digitalisierung im ÖPNV weiter voranzutreiben, schafft Metzdorf die perfekte Überleitung zu einem weiteren Thema der gestrigen Sitzung: Die Verbandsversammlung hat die Einführung des digitalen Deutschlandtickets zum bundesweiten Einführungsdatum im VRT-Gebiet beschlossen. Barbara Schwarz dazu „Der VRT sowie alle politischen Akteure im Verbund freuen sich sehr über dieses hochattraktive Angebot für unsere Kundinnen und Kunden und die damit einhergehende Aufmerksamkeit für die Verkehrswende und den ÖPNV im Allgemeinen!“ Sie gibt aber auch zu bedenken, dass dieses günstige Angebot nur über einen ausreichenden und rechtzeitigen Finanzausgleich seitens Bund und Ländern abgebildet werden kann. Hier appellieren alle Verbünde in Rheinland-Pfalz an Bund und Länder zeitnah die Zusage zu geben finanzielle Mindereinnahmen vollständig und rechtssicher nicht nur bis Ende dieses Jahres sondern auch darüber hinaus ab 2024 sicher zu stellen.
Neben der Einführung des Deutschlandtickets beschloss die Verbandsversammlung außerdem, die Busnetze Hunsrück und Wittlicher Land Ende Mai 2023 – und damit unmittelbar nach Ablaufen der Vorabbekanntmachungsfrist – europaweit auszuschreiben, so denn vorher kein eigenwirtschaftliches Angebot mehr eingereicht wird. Das Busnetz Hunsrück zwischen Wittlich, Morbach und Thalfang und das Busnetz Wittlicher Land zwischen Schweich, Bernkastel-Kues und Bitburg liegen beide im Landkreis Bernkastel-Wittlich.
Mit der vorgezogenen Ausschreibung Ende Mai wird der sonst übliche Zeitraum zwischen Vorabbekanntmachung und Veröffentlichung der Ausschreibung verkürzt. „Die frühzeitige Ausschreibung ist aufgrund Konzessionsrückgaben erforderlich geworden. Der straffe Zeitplan soll dem Verkehrsunternehmen, welches den Zuschlag erhält, eine angemessene Zeit zur Vorbereitung der Betriebsaufnahme ermöglichen“, erklärt Barbara Schwarz. Der Beschluss gilt vorbehaltlich der Zustimmung der Gremien des Zweckverbands Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord und des Landkreises Bernkastel-Wittlich.
Die Freude über die vorgezogene Ausweitung des ÖPNV-Angebotes und das sehr attraktive Deutschlandticket werden allerdings durch einen weiteren Beschluss getrübt: Aufgrund gestiegener Betriebskosten – vor allem beim Treibstoff aber auch bei den Personalkosten – kommt die Verbandsversammlung nicht umhin die bereits im Februar erfolgte Tariferhöhung um 5 % im April auf nun insgesamt 10,2 % gegenüber 2022 aufzustocken. „Wir sind uns sehr wohl darüber bewusst, dass diese Erhöhung insbesondere für die Gelegenheitsnutzerinnen und -nutzer unseres Angebotes keine schöne Entwicklung darstellt. Wir hoffen aber auch, dass das preislich sehr attraktive Deutschlandticket – welches von dieser Erhöhung nicht betroffen ist – eine gute Alternative darstellt, auf die unsere Kundinnen und Kunden gerne ausweichen.“ so Schwarz.
v.l.n.r: Landrat Stefan Metzdorf, Beigeordneter Andreas Ludwig, Geschäftsführerin des Zweckverband VRT Barbara Schwarz