Entwicklungen beim Deutschlandticket, Landesnahverkehrsplan und den Tarifen
17. September 2025, Saarburg - In der gestrigen Sitzung der Verbandsversammlung des Zweckverbands Verkehrsverbund Region Trier (ZW VRT) standen zentrale Themen für die zukünftige Gestaltung des öffentlichen Nahverkehrs in der Region auf der Tagesordnung.

Stabile Nachfrage beim Deutschlandticket – Finanzierungsfragen bleiben
Trotz der bundesweiten Preiserhöhung bleibt die Nachfrage nach dem Deutschlandticket hoch. Bundesweit liegt der Rückgang der Absatzzahlen im Mittel bei weniger als einem Prozent. Auch im Gebiet des VRT ist das Ticket weiterhin stark nachgefragt – leichte Rückgänge sind vor allem auf die sinkende Zahl an eingeschriebenen Studierenden zurückzuführen.
Wachstum zeigt sich insbesondere beim Jobticket, auch aufgrund der probeweisen Anerkennung in luxemburgischen Pendlerbussen.
Allerdings deuten aktuelle Prognosen für 2026 auf eine Finanzierungslücke von 500 bis 800 Millionen Euro bundesweit hin. Ob der Bund oder die Länder zusätzliche Mittel bereitstellen oder eine weitere Preisanpassung notwendig wird, ist noch offen.
Klar ist: Die bisherige Logik zur Ermittlung des Ausgleichsbedarfs wird 2026 durch ein neues Modell ersetzt. In der anstehenden Verbandsversammlung im Dezember wird deshalb erneut über die Anerkennung des Deutschlandtickets und die zukünftige Ausgestaltung entschieden werden müssen.
Landesnahverkehrsplan: Klärungsbedarf bei Finanzierung und Zuständigkeiten
Der im Sommer 2025 in die Beteiligung gegebene Entwurf des Landesnahverkehrsplans (LNVP) soll die zukünftige Entwicklung des ÖPNV in Rheinland-Pfalz steuern. Aus Sicht des VRT bestehen dabei noch offene Fragen – insbesondere zur Finanzierung, zu den Zuständigkeiten und zu den Mindeststandards. Diese Punkte sind entscheidend, damit der Plan seine Steuerungswirkung entfalten kann und die lokalen Aufgabenträger handlungsfähig bleiben. Gespräche zwischen Land und kommunalen Spitzverbänden haben hier bereits Anpassungen angestoßen, eine endgültige Klärung steht jedoch noch aus.
Tarifentwicklung: Entscheidung im Dezember
Für 2026 wird nach dem VRT-Indexmodell mit einer Kostensteigerung von rund 4 Prozent gerechnet. Ob und in welchem Umfang Ticketpreise angepasst werden, hängt allerdings stark von der künftigen Preisgestaltung des Deutschlandtickets und der Ausgleichsregelung ab. Da diese Rahmenbedingungen aktuell noch nicht feststehen, soll die Entscheidung zur Tariffortschreibung im Dezember erfolgen.
Ausblick
Das Deutschlandticket bleibt trotz Preiserhöhung stark nachgefragt. Gleichzeitig bestehen für die kommenden Jahre noch zentrale Fragen zur Finanzierung, zur Rolle des Landesnahverkehrsplans und zur Tarifentwicklung. Stabile Nachfrage trifft hier auf noch offene Strukturfragen: die kommenden Monate werden maßgeblich für die weitere Ausgestaltung des Nahverkehrs der Region Trier sein. Dabei verfolgt der VRT weiterhin das Ziel, attraktive und verlässliche Angebote für die Fahrgäste bereitzustellen und damit auch einen Beitrag zu klimafreundlicher Mobilität in der Region zu leisten.